Die Berliner Designerin Sarah Effenberger hebt mit ihrem Label Fomme die Grenzen zwischen Frauen- und Männermode auf.
Zarte Stoffe, weite Silhouetten und genügend Raffinesse, um altbewährte Konzepte verblassen zu lassen: Sarah Effenberger hebt mit ihrem Label Fomme Grenzen zwischen Frauen- und Männermode auf, verleiht ihren Entwürfen dabei eine ganz eigene Vision. Sinnlich soll es sein mit einem Hauch Nostalgie. Die Designerin mit Sitz in Berlin lässt sich von einer Zeit inspirieren, in der sich Männer noch schmückten – ein Aspekt, der mittlerweile oft nur noch Frauen vorbehalten ist. Entsprechend wenige verspielte Details oder fulminante Schnitte finden sich heute bei gängigen Meanswear-Labels Fomme bietet nun also einen neuen Ansatz, der sowohl von Männern als auch von Frauen beeinflusst wird.
Effenberger lancierte ihre Marke im Rahmen des Vogue Salons während der Berliner Fashion Week im Januar 2016. Seither spielt sie mit Tradition und neuen Konzepten. Die Ergebnisse zeigen sich in ihren Kollektionen. So präsentieren sich die Designs der Herbst / Winter 2018 Kollektion mal mit opulenten Blumenprints, mal mit glänzend samtigen Stoffen. Auch die Schnitte lassen Einflüsse moderner Frauenmode erkennen. Hosen mit weiten Beinen oder asymmetrisch verlaufende Oberteile, die eine Schulter entblößen, Gürtel, die sich um die Taille schmiegen. Für die kommende Frühling- und Sommersaison setzt Effenberger auf Cut-Outs und zarte Musterungen, die sich durch die Sets aus Hemd und Hose ziehen.
Der Fomme-Mann präsentiert sich stets androgyn und elegant, scheint dabei manchmal gar aus einer anderen Zeit zu stammen. Und doch sind die Entwürfe modern und keineswegs untragbar. Ihre Mode zeigt Sarah Effenberger seit Beginn dennoch in Paris. Zu groß sei das Risiko, die Mode würde in Deutschland nicht angenommen werden. Die Chancen sieht sie für Labels aus Nischenbereichen noch immer in Paris, dem Zentrum der Mode. Dass Fomme sich dort tatsächlich etabliert, ist keinesfalls abwegig. Bereits ein Blick auf die Kampagnen zeigt, dass nicht nur die Idee, sondern auch die Umsetzung mit renommierten Marken mithalten könnte. Nicht zuletzt jedoch ist es auch der Gedanke, den Sarah Effenberger mit Fomme verfolgt, schließlich ist es schon längst an der Zeit, gängige Grenzen der Mode aufzuheben.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Beige