Ende März öffnete der neue Store des französischen Labels ba&sh erstmals seine Pforten auf dem Berliner Kurfürstendamm. Wir waren vor Ort und trafen die französische Schauspielerin und Sängerin Alma Jodorowsky zum Gespräch
Das Allround-Talent Alma Jodorowsky überrascht durch Vielseitigkeit – in ihren jungen Jahren kann sie sich bereits viele Erfolge auf die Liste schreiben: Schon 2013 gründete sie gemeinsam mit David Baudart die Band Burning Peacocks und teilt ihre Visionen seither nicht mehr nur auf der Leinwand, sondern auch auf den Bühnen dieser Welt. Wir trafen die Pariserin mit dem zarten Blick auf dem ba&sh Store Opening in Berlin und sprachen mit ihr über die Definition des französischen Stils, musikalische Grenzüberschreitung und modische Differenzen zwischen New York und Paris.
Das erste Album Love Réaction deiner Band Burning Peacocks erschien im vergangenem Oktober – kannst du den Sound eurer Musik zusammenfassen?
Wir spielen in vielerlei Hinsicht mit Kontrasten. Unsere Lieder sind mal ziemlich heavy, mal erinnern sie an Balladen. Auch sprachlich wechseln wir gerne zwischen Englisch und Französisch. Wir nehmen Grenzen einfach nicht zu ernst und versuchen immer unseren Inspirationen zu folgen.
Kannst du dich noch daran erinnern, wie es sich anfühlte, als du eure Songs zum ersten Mal vor Publikum performt hast?
Oh ja! Es war in einer unglaublich schäbigen und sehr kleinen Bar in Paris. Wir haben dort mit einer befreundeten Band gespielt. Plötzlich tauchten all meine Freunde auf – das war eine ziemliche Überraschung, weil ich dachte, dass niemand kommen würde. Das war wirklich cool, wir haben nach unserem Auftritt ein bisschen zusammen getrunken und hatten jede Menge Spaß.
Du bist Schauspielerin und hast bereits in der Mode gearbeitet – wie bist du zur Musik gekommen?
Ich habe Musik schon immer geliebt und hatte während meiner Schulzeit einige kleine Bands mit Freunden. Ich habe es aber nie wirklich ernst genommen und dachte eigentlich nur „Yeah, Musik machen ist cool“. Ich glaube, was mich letztlich wirklich so daran gereizt hat, waren die Lyrics. Ich liebe es, zu schreiben.
Fällt es dir leichter, dich durch Musik oder durch Mode auszudrücken?
Musik ist persönlicher. Klar, Mode ist wichtig, denn es ist nun einmal der Weg, auf dem dich Menschen zuerst wahrnehmen. Zumindest habe ich das eine lange Zeit geglaubt, aber mittlerweile habe ich umgedacht. Denn selbst wenn Kleidung ein Statement setzt, geht es hier mehr um dein Auftreten als solches. Musik ist da viel spezifischer, denn durch Worte kannst du ausdrücken, was du fühlst. Gleichzeitig ist sie interaktiv, weil du andere Menschen direkt ansprichst. Wenn man sich kleidet, dann tut man das für sich selbst, aber Musik ist dazu da, um mit anderen Menschen geteilt zu werden.
Wer ist deine Stilikone?
Das ist einfach, David Bowie.
Wie definierst du den französischen Stil?
Für mich verkörpert er den maritimen Stil – natürlich denke ich da auch an klassische Streifenmuster. Gleichzeitig ist alles etwas müheloser und unbedachter.
Du hast bereits in Paris und New York gelebt – wie unterscheidet sich der Stil beider Städte voneinander?
New Yorker riskieren modisch mehr als Pariser. Sie sind immer etwas extravaganter und haben keine Angst davor, sich aufzustylen. In Paris wird man schon schief angeschaut, wenn man beispielsweise einen Hut trägt. Ich habe aber auch das Gefühl, dass New Yorker sich den Kopf zu sehr über Mode zerbrechen, weil sie immer gut gekleidet sein müssen.
Als Französin wirst du sicher mit vielen Klischees konfrontiert – welches nervt dich am meisten?
Dass Franzosen stinken! Das kommt wohl daher, dass wir das Parfüm erfunden haben.
Vor vier Jahren warst du ein Teil der Chanel Ausstellung in Paris. Wie kam es dazu und wie war es mit Karl Lagerfeld zusammenzuarbeiten?
Eigentlich hat alles sehr unspektakulär begonnen, denn es lief über meinen Agenten. Dann habe ich mich einige Male mit Karl Lagerfelds Crew getroffen. Ich erinnere mich noch genau an das erste Mal. Es war im Coco Chanel Apartment in Paris und es war wirklich atemberaubend, aber zur gleichen Zeit auch ziemlich casual. Genau deshalb mag ich die Marke so – sie geben sich große Mühe, damit du dich wohlfühlst, es ist sehr familiär. Karl selbst ist superhöflich und in allem sehr korrekt, er geht mit allem und jedem sehr vorsichtig um.
Wie sieht ein perfekter Tag in Paris für dich aus?
Ziemlich casual: An Sommertagen verbringe ich meine freie Zeit am liebsten mit Freunden, meinem Freund und meinem Hund im Park.
Vielen Dank für das Gespräch!
Dieses Interview erschien zuerst auf L’Officiel Germany